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Der lange Weg ins Vikariehaus - Teil 1

Eine Studierendenschaft sucht ein Zuhause


von Anne-Ly Redlich


Nun ist es also soweit: Drei Jahre nach dem Umzug der (ehem. Cusanus) Hochschule für Gesellschaftsgestaltung zieht die Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung ins Vikariehaus (“Viki”) in der Altstadt von Koblenz. In diesen drei Jahren haben wechselnde Gruppen Studierender unentwegt nach einem Ort für ihren Verein gesucht und sind dabei von einer Übergangslösung in die nächste gestolpert. 


Gegründet 2014, im selben Zeitraum wie die Hochschule, ist das Anliegen des Studierendenvereins „die Vision einer gemeinschaftlichen Bildung abseits von ökonomischen Sachzwängen zu erfüllen“ (Vereinswebsite). Zu den Hauptaufgaben gehört unter anderem die Bereitstellung eines Studierendenhauses, in dem die Studierenden während ihrer Blockseminare unterkommen, vor allem aber solidarisches, gemeinschaftlich organisiertes Wohnen erleben und gestalten können. 


Einen geeigneten Ort in Koblenz zu finden, war nicht leicht. Man könnte diesen Weg als Erfolgsgeschichte erzählen: Beharrliches Engagement zahle sich aus. Genauso könnten wir über Glück, Geld und Beziehungen sprechen, die auf dem Weg ins Viki ihre Rollen gespielt haben, aber auch über Frust und gescheiterte Pläne. 


Ich selbst habe die Haussuche als Vereinsmitglied miterlebt: Nicht direkt involviert, aber auch nicht ganz unbetroffen. Von diesem Standpunkt aus habe ich vor allem eine Geschichte der fortwährenden Anstrengungen und immer wieder enttäuschten Hoffnungen beobachtet: Mein Mitbewohner, der tagelang die Installation und Finanzierung mobiler Duschen in einem Objekt plant, für das uns eine Woche später doch abgesagt wird. Die Mitgliederversammlung, die sich bis in die Nacht zieht und auf der wir feierlich das Mandat zum Unterschreiben eines Mietvertrags erteilen, der in den nächsten Tagen platzen wird. Die Umzüge von einem vorläufigen Ort zum nächsten und immer wieder die Frage: Warum machen wir das überhaupt? 


Für diesen Artikel habe ich mit drei Menschen gesprochen, die sich von 2021 bis 2023 in der Haussuche engagiert haben. Diese drei Perspektiven bilden bei Weitem kein Gesamtbild der Geschichte der Haussuche, aber sie ermöglichen uns einen kleinen Blick hinter die Kulissen auf dem Weg ins Vikariehaus – auf die Anstrengungen, die Gemeinschaft, die Vision. 


Im zweiten Teil des Artikels wird es dann konkret ums Vikariehaus gehen: vom Auhandeln des Mietvertrags bis zur Organisation des Einzugs.



Kapitel 1: Von Bernkastel-Kues nach Koblenz - Felix

Oktober 2021: Die erste Orientierungswoche der damals noch Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (CHfG) startet am neuen Standort Koblenz. Die neuen Jahrgänge treffen im Bundesheim der Schönstatt-Bewegung in Vallendar auf einen Haufen erschöpfter und frustrierter Studis, die selbst noch nicht richtig an ihrem neuen Studienort angekommen sind. Wie auch? Die ersten Tage des neuen Semesters in den Räumen einer erzkonservativen christlichen Bewegung zu verbringen, entspricht nicht gerade den Idealen der meisten Studierenden der CHfG. 


Überdies waren die vorangegangenen Monate anstrengend. Nicht wenige der Studierenden sind für den Umzug über ihre Grenzen gegangen. Denn der Umzug der CHfG bedeutete notwendigerweise auch den Umzug des Studierendenvereins. Und der, so der Student Felix Rauch, sei bei der Umzugsplanung nicht mitgedacht worden.


Bis zum Wintersemester 2020 war das Studierendenhaus in der ehemaligen Jugendherberge oberhalb von Bernkastel-Kues angesiedelt. Ein traumhafter Ort, wie gemacht für ein utopistisches Wohnprojekt. 

Wie an so vielen utopischen Orten schlug Anfang 2020 auch hier der Kapitalismus zu: Das Haus, das bisher von den ansässigen Studierenden-WGs gemietet und darüber hinaus von der pendelnden Studierendenschaft belebt wurde, wurde verkauft und die „Cusanüsse“ vor die Tür gesetzt. Das stellte den Verein nicht nur vor ein Versorgungsproblem, sondern auch vor ganz neue finanzielle Herausforderungen. Unter Corona-Auflagen wurde ein Umzug ins nahegelegene Mülheim gestemmt, wo über ein solidarisches Finanzierungsmodell eine ehemalige Pension gemietet und liebevoll als neues Studierendenhaus eingerichtet wurde. 

Die ehemalige Jugendherberge steht bis heute leer.


Einer der neuen Studierenden, die im Oktober 2020 in Mülheim willkommen geheißen wurden, war Felix. Auf der Suche nach einer gestaltenden Rolle in Institutionen ließ er sich gleich im Frühjahr 2021 in den Vereinsvorstand wählen. 


Etwa im selben Zeitraum wurden die Überlegungen der Hochschule zu einem möglichen Umzug publik. Für die Studierendenschaft wie auch den Vereinsvorstand war die Situation kaum einschätzbar, da sie nicht in die Umzugsentscheidung einbezogen worden waren. Genaueres wussten nur die studentischen Senatsvertreter*innen, doch die waren zur Verschwiegenheit angehalten. 

Die Entscheidung zum Umzug wurde keineswegs aus einer Laune heraus getroffen: In Bernkastel-Kues – quasi irgendwo im Nirgendwo – gab es keine realistischen Zukunftsperspektiven für unsere kleine Hochschule. Wollte die CHfG eine Hochschule bleiben, gab es nur einen Weg: den in die Stadt. 


Als dann feststand, dass es für die Hochschule nach Koblenz gehen würde, musste der Vereinsvorstand feststellen, dass es keinen Plan für die Studierendenschaft dort gab. Die Organisation des Studiums in Blöcken, die es den Studierenden ermöglicht, zu den Seminaren zu Pendeln, sollte in Koblenz beibehalten werden. Eine Unterkunft für die Pendelnden zu stellen war immer Aufgabe des Studierendenvereins gewesen, doch die Bedingungen in Koblenz waren andere als in den kleinen Orten an der Mosel. Der Verein stand somit vor der Aufgabe, in wenigen Monaten in erreichbarem Radius von Koblenz ein bezahlbares Objekt zu finden, das sich für gemeinschaftliches Wohnen eignen und ab Oktober 2021 bezugsfertig sein sollte. Darüber hinaus musste ein Umzug aus der gerade erst bezogenen Mülheimer Pension unter Corona-Auflagen organisiert, finanziert und durchgeführt werden. Das alles in der vorlesungsfreien Zeit, ehrenamtlich. An die Abgabe von Prüfungsleistungen war für viele in diesem Semester nicht zu denken. 


Eine Gruppe engagierter Studis machte sich also daran, unter Hochdruck einen Ort für uns zu suchen. Es folgte eine heiße Phase voller Besichtigungen, Kostenaufstellungen, Phantastereien und Enttäuschungen. Eine Überlegung war, das Erdgeschoss der Kulturfabrik in Koblenz zu mieten und auszubauen. „Das war eine einfach verglaste Fabrikhalle, da war nichts – keine Küche, keine Duschen.“, erinnert sich Felix. „Das wäre so eine Mischung aus Bandprobenraum, Start Up und Matratzenlager geworden.” 


Wenn das Steuerrecht in die Quere kam, wurde über die Gründung passender Rechtsformen – etwa einer gGmbH – nachgedacht. Wenn das Finanzierungskonzept nicht aufging, diskutierte man über das Betreiben eines Hotelbetriebs in den Semesterferien, wurde ein Fundraising gestartet oder auf die Förder:innen der Hochschule gehofft. Da der Mietmarkt für unsere Zwecke kaum etwas hergab, verhandelte man sogar über den Kauf eines Hotels in Winningen oder im Kondertal. Für jedes Problem gab es eine Lösung, aus der heraus sich dann wieder zehn neue Probleme auftaten. 


Aus der Hochschulgemeinschaft gab es viel Unterstützung. Als etwa über die Miete der “Rheinkrone” in Andernach verhandelt wurde und eine Summe von 50.000€ für die Kaution im Raum stand, konnten diese innerhalb weniger Tage aus dem erweiterten Kreis der Hochschulgemeinschaft zusammengesammelt werden. “Das Commitment von Einzelpersonen aus der Mitarbeitendenschaft und gerade auch dem Präsidium war sehr hoch.”, so Felix. 


Eine offene Frage, die bei alledem mitschwang, war: Auf welcher Grundlage treffen wir hier überhaupt Entscheidungen? Die Haussuchegruppe bestand aus einer Handvoll Leuten, in den Mitgliederversammlungen sah man immer wieder die gleichen 20 Gesichter. Von den Entscheidungen war aber der gesamte Verein betroffen – sowohl die schweigende Mehrheit der aktuellen Mitglieder als auch künftige. Darüber hinaus war die Entwicklung der Hochschule am neuen Standort nicht absehbar. In dieser Situation den Verein für die nächsten 30 Jahre an einen Kredit zu binden, erschien wie ein untragbares Risiko. 


Über den Kontakt zu Martin Görlitz, dem Eigentümer des Hochschulsitzes “Dreikönigenhaus” und Förderer der Hochschule, tat sich letztendlich kurz vor Beginn des Wintersemesters 2021 eine Lösung auf: Das Hotel „Marilyn“ in Koblenz Ehrenbreitstein – allerdings nur bis Ende Februar und noch nicht für die Orientierungswoche nutzbar, für die nun auch noch auf Biegen und Brechen irgendwo ein paar Betten ausfindig gemacht werden mussten.  


So landeten wir im Bundesheim der Schönstätter, bevor wir übergangsweise ins „Marilyn“ zogen. 


Die fehlende Einbindung der Studierenden in die Umzugspläne der Hochschule hat bei Felix und vielen anderen zu Frust geführt. Anschließend jedoch sei die Unterstützung durch Mitarbeitendenschaft  und Präsidium im Haussucheprozess sehr hoch gewesen. Darin zeigt sich, dass die Verantwortung für die entstandenen Anstrengungen in der Studierendenschaft nicht bei Einzelpersonen zu suchen ist. Im Gegenteil wird dem Verein ein hohes Commitment entgegengebracht, wenn auch Strukturen und externe Zwänge es nicht immer einfach machen. Insgesamt war es für die gesamte Hochschule eine kräftezehrende Zeit.


Nach dem Einzug ins Marilyn hat sich Felix aus der Haussuche zurückgezogen. Heute engagiert er sich mit Kommiliton:innen von der HfGG im selbst gegründeten Postwachstums-Verein “Foyer Futur”. 



Kapitel 2: Was kommt nach Marilyn - Lorenz

Ein Studierender und später auch studentischer Mitarbeiter, der die Hochschule ebenso wie den Verein stark geprägt hat, ist Lorenz Kramer. Wie Felix hat auch er im Oktober 2020 sein Studium an der HfGG begonnen. Sein Engagement in der Haussuchegruppe begann direkt nach dem von Felix im Herbst 2021, etwa zur Zeit des Einzugs ins Marilyn. Unser Vertrag lief schließlich nur bis Februar, für das Sommersemester standen wir schon wieder ohne Bleibe da. 


Nach den Erfahrungen der letzten Haussuchegruppe war klar, dass es einen Rahmen für dieses Engagement brauchte. Es fand sich eine Kerngruppe aus drei Studierenden, die sich der Haussuche im Rahmen ihres Praxisprojekts, also als Prüfungsleistung, widmeten. Hannah, Luis und Lorenz bildeten so ein Semester lang das Herz der Haussuche. „Wir hielten den Raum, in dem andere mitarbeiten konnten“, so Lorenz. 


Auch diese Haussuchegeneration hatte mit Unsicherheit und Zeitdruck zu kämpfen. Eine gewisse Frustration gehörte zur Grundstimmung. „Ohne Sarkasmus hätten wir das nicht geschafft“, sagt Lorenz. Gleichzeitig beschreibt er die Haussuche aber auch als wunderbare Gruppen- und Empowerment-Erfahrung. „Wir haben Sachen gemacht, die wir nie vorher gemacht haben. Wir haben Nutzungskonzepte für Gebäude geschrieben, obwohl keiner von uns so etwas je in der Hand gehabt hatte. Wir wussten: Diese Aufgaben nimmt uns jetzt niemand ab.“ Das habe auch das Maß an Augenhöhe ausgemacht, auf dem sich die Gruppe begegnete. Es gab keine klare Rollenverteilung, aber über die Zeit bildeten sich Expert*innenschaften heraus. „Ich wurde für das geschätzt, was ich kann und tue, und war nicht allein, wenn ich etwas nicht konnte.“ 


Die Kommunikation in die Studierendenschaft war auch für diese Gruppe kein einfaches Thema. Der Anteil an Pendler:innen in der Studierendenschaft war zu diesem Zeitpunkt noch um ein Vielfaches höher als heute, das Marilyn war nur ein Übergangsort und die Corona-Auflagen verhinderten eine Überschneidung der Jahrgänge im Studihaus. Unter diesen Umständen konnte sich kaum Gemeinschaftsgefühl unter den Studierenden entwickeln. So wurde die Sehnsucht nach Gemeinschaft, die in dieser Zeit wohl überall herrschte, auf diesen zu findenden Ort projiziert: „Wir dachten: Wenn wir erst mal ein Haus haben, wird alles besser“, erinnert sich Lorenz. 


Die Henne-Ei-Frage, die uns vielleicht erst das Studierendenhaus im Viki beantworten wird, bleibt aber: Brauchen wir einen geeigneten Ort, um ein solches Gemeinschaftsgefühl zu kreieren oder müssen wir zuerst eine Identifikation als Gruppe schaffen, um einen solchen Ort tragen zu können? 


Für Lorenz jedenfalls bot gerade die Haussuche selbst viele Gemeinschaftserfahrungen. Bei Arbeitstreffen in befreundeten Studi-WGs, spontanen Mietvertrag-Partys im Marilyn, Fahrradtouren zu Besichtigungsterminen den Rhein entlang und einem Treffen mehrerer Haussuchegenerationen im neuen Studihaus in Boppard wurde viel gemeinsam gegessen, gelacht und Frustverarbeitung betrieben. 


„Ich würde das alles genauso nochmal machen. Nicht, weil‘s nur geil war, sondern weil es einfach sehr intensiv war“, sagt er. 


Bild 1: Franzi, Patricia, Simon, Christopher-Robin, Sophia, Lorenz, Sebastian und Lars pausieren während einer Besichtigungs-Fahrradtour am Rhein

Bild 2: Lorenz, Simon, Luis und Patricia auf Besichtigungstour

Bild 3: Hausbesichtigung unter Corona-Auflagen



Kapitel 3: Die Suche nach dem Quartier von Morgen - Patricia

Kehren wir noch einmal zurück in den Oktober 2021 in das Bundesheim der Schönstätter in Vallendar. Patricia Ulbricht ist eine der ersten Studierenden, die ihr Studium an der CHfG am neuen Standort Koblenz beginnt. Sie hat weder die Jugendherberge noch die Pension in Mülheim miterlebt. Genau genommen gibt es zu Beginn ihres Studiums überhaupt kein Studihaus. Trotzdem steigt sie gleich im November 2021 in die Haussuche ein, in der sie etwa zwei Jahre lang aktiv sein wird. Ihre Mission: Die Idee “Studihaus” weitertragen. 


Auch Patricia gestaltete ihr Praxisprojekt im Rahmen der Haussuche. Da sich immer weiter herauskristallisierte, dass es für unsere Zwecke keine Objekte zum Mieten gab, wurde sich nun auf den Kauf eines Hotelgebäudes konzentriert. Gemeinsam mit Nils Urbanus stürzte sie sich in die Narrativentwicklung – Was suchen wir als Verein überhaupt und zu welchem Zweck? Heraus kam die Broschüre „Das Quartier von Morgen“, die an Besitzer*innen von Hotelgebäuden verschickt wurde. Da kleine Hotels häufig Probleme haben, sich finanziell über Wasser zu halten, hoffte die Haussuche auf ein Interesse von Besitzer*innen, ihre Gebäude zum Zweck eines gemeinschaftsfördernden Modellprojekts zu verkaufen. 

Leider kam die Haussuche damit zu spät. Die Hotelbranche erholte sich langsam von den Einbrüchen der Corona-Pandemie und sah dank der Bundesgartenschau in Koblenz 2029 bereits große Gewinne am Horizont. 

 „Es war trotzdem gut, das Narrativ zu schärfen.“, sagt Patricia. „Das hat auch nach Innen gewirkt.“ 


Robert und Nils arbeiten fleißig am Narrativ.


Nils, Patricia und Robert ziehen mit der fertigen Broschüre los.


Wenn Patricia über das Studihaus spricht, spricht sie nicht nur über eine Infrastruktur für ihr Studium, sondern über eine gesellschaftliche Vision: „Ich nehme ein ganz großes Bedürfnis nach gemeinschaftlichem Wohnen wahr, aber die Umsetzung ist mit hohen Hürden verbunden und das ist schade. Ich will nicht wissen, wie viele Projekte ähnliche Ideen hatten und an diesen Hürden gescheitert sind.“ 


Ihrer Ansicht nach braucht es mehr Mittel für gemeinschaftliche Wohnprojekte, sowohl finanziell als auch an Beratungsangeboten: „Für so etwas brauchst du enorm viel Wissen und Unterstützung, und ganz viel Frustrationstoleranz.“ 

Natürlich ist auch finanzielles Kapital ein Thema. Selbst bei sozial eingestellten Banken bekomme man kaum einen Kredit zu guten Konditionen, aus den Marktmechanismen auszubrechen sei nahezu unmöglich. 

Ein weiteres Problem stelle „die gebaute Umwelt“ dar: Die bestehenden Gebäude passen einfach nicht zum Konzept gemeinschaftlichen Wohnens. „Das ist die Trägheit der Architektur“, so Patricia. 


Dabei hätten gemeinschaftsstiftende Projekte ein enormes Potenzial: „Es wäre sehr förderlich für die Gesellschaft, Demokratie etc., wenn Menschen ihr Leben stärker selbst gestalten können. Genau das findet man in gemeinschaftlichen Wohnprojekten.“ 


Patricia beendete ihr Engagement in der Haussuche etwa zu der Zeit, in der sich das Vikariehaus stärker als realistische Option abzeichnete. „Es war gut, dass diese Option mit frischer Energie verfolgt wurde.“ 

Trotz allen Vorteilen, die die Miete eines Objekts mit sich bringt, findet sie es ein bisschen schade, dass der Verein kein Haus gekauft hat. „Mit einem Kauf hätten wir Wohnraum dauerhaft umnutzen, ihn sozusagen aus dem Regelbetrieb herausnehmen und nach unseren Vorstellungen gestalten können.“ Damit, meint Patricia, wären wir unserem Anspruch der Gesellschaftsgestaltung ein Stück näher gekommen. 


Ihrer Mission, die Idee „Studihaus“ an die nächsten Generationen HfGG-Studierender weiterzutragen, ist Patricia jedenfalls gerecht geworden. Eine der schönsten Erfahrungen in der Haussuche beschreibt sie so: "In der O Woche erzählt man von den ganzen Ideen, Konzepten und Werten des Studivereins und ist sich noch nicht ganz sicher, ob die neuen Ersties diese auch teilen werden. Nur kurze Zeit später treten sie mit Eifer und Begeisterung dafür ein. Das ist wunderschön anzusehen."

 

Hintergrund

Seit dem Wintersemester 2024 bewohnt die Studierendengemeinschaft für Gesellschaftsgestaltung e. V. das Vikariehaus am Jesuitenplatz in Koblenz. Der Weg dahin wird in diesem Zweiteiler erzählt.


1 Comment


julianheim95
Oct 23

Ganz ehrlich - ich hab hier echt gesessen und ein bisschen geweint als ich gelesen habe wie krass viel hier Studis vor nur ein paar Jahren reingegeben haben, damit wir die Möglichkeit auf ein so schönes Haus jetzt hatten. Danke für die interessanten und emotionalen Einblicke!

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